Distrikt 1860

Das humanitäre Hilfsprojekt in Rarieda, Kenia

Das humanitäre Hilfsprojekt in Rarieda/Kenia, getragen durch die Partnerschaft mit der lokalen Hilfsorganisation RAFIKI wa Maendeleo, ist ein Paradebeispiel für moderne und erfolgreiche Entwicklungszusammenarbeit. Bereits nach kurzer Zeit konnten erstaunliche Erfolge verzeichnet werden.

Dabei wurden eine Gemeinde (Central Uyoma) mit 35 Dörfern, 3500 Haushalten und 14 000 Menschen im Distrikt Rarieda „adoptiert“. Die Hilfsmaßnahmen konzentrieren sich auf die Eindämmung von Krankheiten, die medizinische Versorgung, die gezielte Förderung notleidender Familien, die Aufklärung in Schulen sowie den Aufbau der Eigenversorgung der Familien. 45 Mitarbeiter wurden zur Bewältigung dieser Aufgaben fest eingestellt.

Der Distrikt Rarieda, am Viktoriasee gelegen, gehört zu den ärmsten Regionen Kenias. 70 % der Menschen haben weniger als 1 $ pro Tag zur Verfügung und leben somit unter der kenianischen Armutsgrenze. Die HIV- und Malariaraten sind die höchsten im Land. 24 % der Menschen sind mit HIV infiziert. 35 % der Kinder und Jugendlichen sind Waisen. Die Menschen sind stark notleidend und durch Krankheiten geschwächt

Die 4 großen Ziele des Projektes

esitzern bis hin zu gewerblichen Bauträgern reicht.

Ziel 1: Betreuung von 3500 Haushalten durch 37 Gesundheitsbedienstete (Community Health Worker)

Um die Bevölkerung aktiv zu betreuen, Verhaltensänderungen und eine gezielte Gesundheitsvorsorge zu bewirken, wurden 37 Gesundheitsbedienstete (Community Health Worker) angestellt. Der Monatsverdienst beträgt 47 $. Diese Betreuer wurden zuvor aus der Bevölkerung vorgeschlagen und anschließend ausgebildet. Seit der Ausbildung betreuen diese Gesundheitsbediensteten 3500 Haushalte in der Region.

Der Schwerpunkt der Arbeit liegt in der direkten und regelmäßigen Betreuung der notleidenden Bevölkerung. Dazu gehören u.a. die gezielte Verhinderung von Krankheiten durch Vorsorge, die HIV Eindämmung durch Aufklärung, die Verbesserung der Hygiene sowie der sanitären Anlagen, die Wasseraufbereitung und die Lebensmittelsicherheit. Die Mitarbeiter unterstützen die Betroffenen ebenso beim Zugang zu Medikamenten.
Darüber hinaus soll erreicht werden, dass die Mehrzahl der schwangeren Frauen vor, während und nach der Geburt betreut werden. Dadurch kann die Säuglings- und Müttersterblichkeit gesenkt werden. Kinder und Jugendliche sollen unter bereit gestellten Moskitonetzen schlafen und sind dadurch besser geschützt vor Malaria.

Insgesamt werden durch diese Maßnahmen vor allem die Infektionsraten von Tuberkulose, HIV und Malaria gesenkt. Gleichzeitig soll jeder Einwohner seinen HIV-Status kennen und durch Verhaltensänderung eine weitere Verbreitung stoppen. Arme Haushalte mit HIV-infizierten Mitgliedern benötigen besondere Betreuung. HIV-infizierte Schwangere erfahren spezielle Behandlung während der Schwangerschaft und während der Geburt, um die Übertragung von HIV auf den Säugling zu verhindern.

Unterstützt werden diese Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen durch Gemeindekomitees (Community Health Committees). Dadurch wird die Akzeptanz in der Bevölkerung sowie der Wirkungsgrad der Maßnahmen erhöht. Die Partnerorganisation RAFIKI bildet die Gesundheitsbediensteten aus, überwacht die Fortschritte und unterstützt in allen notwendigen Bereichen. Rotarier unterstützen die Ausbildung.

Ziel 2: Die Krankenstation Pap Kodero und Masala werden renoviert und funktionsbereit aufgebaut

Die beiden vorhandenen Krankenstationen in der Region (HFC-Health Facility Centers) sollen in die Lage versetzt werden, dringend notwendige medizinische Basisversorgung leisten zu können. Dazu werden zuerst Renovierungen an den Gebäuden und Einrichtungen vorgenommen. Anschließend werden die Krankenstationen mit den notwendigsten medizinischen Geräten und Instrumenten ausgestattet. Insbesondere sollen die Diagnosemöglichkeiten von Tuberkulose, Malaria und HIV verbessert werden.

Desweiteren werden 10 Bedienstete der Krankenstationen intensiver ausgebildet und die Abläufe der medizinischen Versorgung verbessert. Rotarier mit medizinischer Ausbildung werden diese Maßnahmen vor Ort aktiv unterstützen und bei der Beschaffung von medizinischen Gerätschaften behilflich sein.

Ziel 3: 4800 Kinder und heranwachsende Mädchen erhalten besondere Unterstützung

Alle Kinder und Jugendlichen werden regelmäßig untersucht, entwurmt und erhalten medizinische Grundversorgung. Durch die Verteilung von 4800 Moskitonetzen soll sichergestellt werden, dass alle Kinder in diesem Gebiet unter Moskitonetzen schlafen und die Malaria sowie die Kindersterblichkeit dadurch eingedämmt wird.

In den Schulen sowie in den Familien werden die Kinder und heranwachsenden Mädchen in Bezug auf Gesundheitsvorsorge, Verhaltensänderungen, sexuelle Vorsorge und Verhinderung von Missbrauch ausgebildet. 600 heranwachsende Mädchen erhalten Damenbinden, um einen ununterbrochenen Schulbesuch zu ermöglichen. Zudem erhalten die Kinder und Jugendlichen bereits in den Schulen Unterricht zur Erlangung von Fähigkeiten zur späteren Selbstversorgung der Familie. Diese Ausbildungen werden überwiegend durch Mitarbeiter der Hilfsorganisation RAFIKI durchgeführt.

Ziel 4: 800 Familien erhalten einen Grundstock und Training zum Aufbau ihrer Eigenversorgung

800 besonders von Armut betroffene Familien und Familien mit Waisenkindern erhalten Unterstützung beim Aufbau ihrer eigenen Grundversorgung und von Kleinstunternehmen. Dadurch wird die Armut reduziert, die Gesundheit verbessert und das Selbstvertrauen der Menschen gestärkt. Neben einer sorgfältigen Analyse der Fähigkeiten und Voraussetzungen erhalten die meist frauengeführten Familien Training und Coaching beim Aufbau der Eigenversorgung.
Zu den Möglichkeiten der Grundversorgung gehören u.a.: Landwirtschaft, Viehzucht, Gartenbau, Imkerei, Schneiderei, Töpfer- sowie Schreinerhandwerk, Maurerarbeiten und Kunsthandwerk.

Die Sachleistungen wie Pflanzen, Ziegen, Kühe, Geflügel und Bienenvölker werden den Familien zur Verfügung gestellt. Neben dem Unterricht in Schulen wird die Ausbildung und das Training in den Schulungsmöglichkeiten sowie Schulgärten/-felder des Rotary-Partners RAFIKI vorgenommen. Mitarbeiter von RAFIKI betreuen die Familien beim Aufbau ihrer eigenen Existenz und Versorgung über einen langen Zeitraum und dokumentieren den Fortschritt. Durch die vorwiegend von weiblichen Familienmitgliedern aufgebaute Grundversorgung erhalten 2400 Kinder ausreichend Nahrung. Gleichzeitig werden durch diese Vorbildfunktionen sowie Fähigkeiten langfristige Verhaltensänderungen erreicht und die Infrastruktur in den Gemeinden verbessert.